22. Mai 2015

Kunst & Geologie: Eduard von Grützner - Der Mineraloge

Eduard von Grützner wurde am 26. Mai 1846 in ärmliche Verhältnisse in der schlesischen Stadt Groß-Karlowitz geboren. Früh wurde das Talent und Interesse des Buben an Naturwissenschaften geweckt. Für den Dorpfarrer mußte er Bilder aus bekannten Reiseberichten abpausen und er erlangte Zugang zu reichhaltig ausgestatteten Bibliotheken. Herbst 1864 wurde ihm ein Studium an der Kunstakademie München vermittelt. 
Grützner wurde durch seine Porträts bekannt und wohlhabend, darunter Porträts des Mineralogen Paul von Groth, oder Werke mit dem Titel „Der Geologe“ oder „Mineraloge mit Brille“ (um 1923).

Grützner fertigte mit 14 Jahren auch eine handgeschriebene und handgezeichnete Kopie des Standardwerks Lehrbuch der Krystallkunde“ (1852) des Mineralogen Rammelsberg an, wahrscheinlich im Auftrag des Dorpfarrers. Allerdings ist bekannt das der Bub auch Eier, Schmetterlinge und Mineralien sammelte. Die Abbildungen der Kristalle sind ohne Vorzeichnung mit Hand gezeichnet, die Kristallwinkel der Zeichnungen entsprechen fast genau den Winkeln in den originalen Kristallzeichnungen - eine beachtliche Leistung und Zeichen des Talents des 14-jährigen.

 
Literatur:
 
SCHRÖDER, H.-P. (2009): Eduard von Grützners Ausflüge in die Mineralogie. LAPIS Nr.9: 40-43

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