6. Juli 2016

Geschichte geologischer Begriffe: Geosynklinale

Bis in die 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war die Kontraktionstheorie – eine schrumpfende Erde – um Gebirgsbildung zu erklären sehr populär. In dieser Theorie lagerten sich die Sedimente die später die Gebirge aufbauen sollten in langgestreckten Ozeanen – die Geosynklinalen – ab. Das Konzept wurde durch den Geologen James Hall in 1859 eingeführt aufgrund seiner Studien zur geologischen Geschichte der Appalachen. Er bemerkte das Verfaltung und spröde tektonische Störungen gleichzeitig vorkommen. Hall nahm an das die Deformation durch das Absinken der Geosynklinale entsteht, später werden dann die Berge einfach nach oben gedrückt.
Diese Troge konnten weiter unterteilt sein, in tieferen Bereichen lagerten sich typische Tiefwassersedimente und Vulkanite ab, in flachere Bereiche, näher am Kontinent liegend, dagegen Flachwassersedimente. Wenn die Erde sich zusammenzog quetschte sie dabei die Geosynklinalen zusammen und die Sedimente wurden emporgehoben. Man war der Ansicht das diese Gebirgsbildung in feste Phasen von 100-200 Millionen Jahre stattfindet, da sich die Geosynklinale füllen musste, dann erfolgte Einengung und Kompression und als Abschluss Dehnung und Zerbrechen des Gebirge – durch Erosion wurde dabei das Gebirge abgetragen und die nächste Geosynklinale wurde gefüllt und ein neuer Zyklus konnte beginnen.

 
Abb.1. Die Geosynklinale der Alpen im Buch „Die Welt der Alpen“ (1970-1993)... und Lemuria ist auch noch da...(die mexikanische Geosynklinale mitten in Europa ist wahrscheinlich ein Druckfehler ;)

Auch wenn der Begriff heute noch gelegentlich auftaucht, so ist er doch veraltet, da die moderne Plattentektonik eine weit kompliziertere Entstehungsgeschichte der Gebirge – vor allem nicht so zeitlich angeordnete Phasen – vorsieht. 

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